CMD – Krankheiten des Kiefergelenk
Bislang etwas stiefmütterlich behandelt und offenbar auch weit unterschätzt, sind Erkrankungen des Kiefergelenks. Dabei kann hier häufig die Ursache für verschiedene Symptome liegen, die jeder kennt und falsch oder gar nicht erkannt und behandelt werden.
Woran liegt dies?
Der Preis, denn der Mensch dafür zahlen muss, den Kopf mit einem sensiblen, und leistungsstarken Muskelapparat senkrecht über dem Körper zu tragen, ist hoch.
Zahlreiche Nerven und viele kleine Muskeln sorgen für eine empfindliche Balance.
Der wichtigste Nerv, der diese Aufgaben erfüllt und bewerkstelligt ist der Nervus trigeminus.
Einen Großteil seines Ursprungs (Kerngebiet) liegt im verlängerten Halsmark.
Auch die Sensibilität und motorische Leistungen des Kiefergelenks, werden über diesen Nerv gesteuert.
Wie exakt und empfindlich unser Kiefergelenks-System ist, weiß jeder, der nur daran denkt, das bereits ein feines Haar zwischen den Zähnen verspürt werden kann.
Störungen dieser Feinabstimmung führen zu einer Belastung des trigeminalen Systems und bei chronischer Störung entstehen Symptome wie
Nacken Verspannungen, Ohrenschmerzen, Tinnitus, Schmerzen und Druckempfindungen im Gesichtsbereich, sowie weitere Symptome.
Immer, wenn eines dieser Symptome vorhanden ist, und eine direkte Erkrankung diesem Symptom nicht zugrundeliegt, sollte an eine Erkrankung des Kiefergelenks (CMD) gedacht werden.
Beispielsweise können bereits durch eine Zahnbehandlung, bei der eine Füllung nicht exakt die gleiche Höhe des Aufbisses wiederherstellt, chronische Belastungen im Kiefergelenk auftreten, die durch das neuronale System im Nacken aufgefangen und kompensiert werden müssen.
Wird die Störung jedoch nicht erkannt und beseitigt, führt dies zu zum Teil chameleonartigen und lange fehlgedeuteten Symptomen, die eine Odyssee an Behandlungen und Diagnostik nach sich zieht.
Durch eine exakte Messung des Kiefergelenks zum Beispiel durch eine hochauflösende Schichtaufnahme (DVT) kann die Position des Kiefergelenköpfchens in der Pfanne des Kiefergelenkes bestimmt werden.
Steht beispielsweise das Köpfchen zu weit hinten und oben in der Pfanne, entsteht eine chronische Belastung und schlechte Durchblutung des Gelenkes, Was häufig durch Schmerzen ausgedrückt wird.
Auch die kleine Knorpelscheibe (Diskus) kann sehr stark verschleißen oder an falscher Stelle stehen, so dass die Kräfteverteilung auf Dauer beim Kauen entsprechend ungünstig wird.