Schnarchen
Schnarchen sollte eigentlich kein Tabu-Thema mehr sein. Schließlich schnarcht fast jeder Zweite ab dem mittleren Lebensalter. In erster Linie führt das Schnarchen zur nächtlichen Lärmbelästigung für den Partner/Bettnachbarn. Es gibt jedoch auch krankmachendes Schnarchen. In der Regel kommt es hierbei aufgrund der Belastung und Austrocknung der Schleimhäute zur morgendlichen, zähen Schleimbildung. Der Patient muss sich oft räuspern und den Rachen erst mal freigurgeln. Noch gefährlicher ist das Entstehen von Atemaussetzern (Apnoen).
Diagnostik
Zunächst erfolgt in unserer HNO Praxis die Beruteilung der Schleimhäute von Nase bis Kehlkopf. Zum Ausschluß einer SBAS (schlafbezogene Atemstörung) wird gegebenenfalls eine ambulante Untersuchung (Polygrafie) durchgeführt.
Ist die Vorhersagekraft aufgrund der Untersuchung im Wachzustand eingeschränkt, kann zunächst die Durchführung einer Schlafendoskopie (PSE = Propofol induzierte Somnoendoskopie) zum Tragen kommen. Hierbei wird in einer Kurznarkose (ca. 5-10 Minuten) mit einem Video-Endoskop der Atemstrom begutachtet. Somit können die Schleimhäute, die das Schnarchgeräusch auslösen, direkt beurteilt werden. Im Anschluss kann das Ergebnis demonstriert und mit dem Patienten gemeinsam die gegebenenfalls erforderliche Maßnahme besprochen werden.
Therapie
In Abhängigeit von der auslösenden Ursache, kommen eine
- Nasenkorrektur
- Nasenstent
- Gaumensegelplastik
- Mandel(teil-)Entfernung
- Zungengrundbehandlung
- Bissschienenanpassung (z.b. RP-Schiene)
- Velomount Spange
- Alaxo-Stent
- Rückenlageverhinderungsweste
oder Kombinationen dieser Verfahren zur Anwendung.
Bei den chirurgischen Maßnahmen verwenden wir vorzugsweise moderne, blutungsarme Verfahren wie die LASER- oder Radiofrequenz-Technik (RFITT).
Zum Teil können die Maßnahmen sogar ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt werden
Bei komplexen Fällen und versorgungspflichtigen Schlafapnoe-Syndromen (z.B. Schlafmaske) besteht eine gute Zusammenarbeit mit Schlaflaboren (z.B. Schlaflabor Krankenhaus Benrath).
Schlafapnoe-Syndrom (von Wikipedia, der freien Enzyklopädie)
Therapie / Bissschienenanpassung
Gemeinsam von Schlafmedizinern, Zahnärzten und einem dentalen Fachlabor in engem Patientenkontakt entwickelt, ist die RP-SCHIENE eine aussichtsreiche und patientenfreundliche Methode zur Behandlung des Schnarchens sowie der obstruktiven Schlafapnoe.
Hierfür besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Kieferorthopädischen Fachlabor / Fachlabor für dentale Schlafmedizin KOFL Röers GmbH in Everswinkel.
Nastent™
Eine weitere Therapieform, die wir unseren Patienten gerne empfehlen, lautet nastent™, welcher seit wenigen Wochen auf dem deutschen Markt erhältlich ist.
nastent™ classic ist ein sehr weicher, anatomisch geformter und flexibler Nasenstent, der durch ein Nasenloch bis etwa auf Höhe des Zäpfchens und unterer Kante des Gaumenbogens geschoben wird. Der Stent unterstützt das Atmen. Er hält die oberen Atemwege offen. Schnarchgeräusche werden vermindert. Die Schlafqualität kann sich dadurch verbessern. Erfahren Sie mehr auf www.nastent.de.