Faltenbehandlung
Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen. Sie schützt die inneren Organe, regelt den Temperaturhaushalt des Körpers, überträgt Kontakt und dient der Sicherstellung der Kommunikation.
Wie entstehen Falten? Was kann ich tun, wenn sie mich stören?
Schon mit Ende zwanzig nimmt die Zellteilungsrate der Hautzellen ab, und es kommt zu einem Elastizitätsverlust der Haut. Es entstehen erste kleine Fältchen und Linien um die Augen- und Mundregion. Die Hautdicke nimmt ab, Rötungen können auftreten. Die Haut selber wird insgesamt trockener und verliert einen Teil der Wasserbindungsfähigkeit durch die Abnahme von Hyaluronsäure im Gewebe.
Zum einen ist die „Veranlagung“ – also der Einfluss genetischer Faktoren eine Ursache. Der Elastizitätsverlust der Haut wird durch die Abnahme der Kollagenfasern verstärkt. Zum anderen wird die natürliche Hautalterung aber auch durch spezielle Lebensweisen wie Hitze, Kälte, Stress, ungesunde Ernährung sowie Nikotin- und Alkoholkonsum beschleunigt. Das UV- Licht sowie mechanische und chemische Belastungen führen ebenfalls zu einer verstärkten „Elastose“ – Elastizitätsverlust der Haut.
Zu unterscheiden sind mimische und statische Falten. Die „Mimik“ wird durch die Aktivität der Gesichtsmuskeln hervorgerufen und sind häuftig Ausdruck von Emotionen: z.B.
- Die Krähenfüße; M. (Muskulus ) orbicularis oculi
- Die Denkerstirn – die horizontalen Falten der Stirn; M. frontalis
- Die Zornesfalte – Glabellaregion – lässt das Gesicht wütend aussehen; M. procerus, M. corrugartor Supercilii, M.depressor supercilii
- Die Marionettenfalten, die die Mundwinkel nach unten ziehen; M. depressor anguli oris
Statische Falten hingegen bleiben auch bei Inaktivität der Muskeln bestehen und sind durch den Elatizitätsverlust der Haut entstanden.
Da die Lebenserwartung des Menschen stetig steigt und auch eine körperliche und geistige Aktivität oft bis ins hohe Alter bleibt, liegt der Wunsch natürlich nahe, auch das Aussehen jugendlich und frisch zu halten. In den USA findet die nicht- chirurgische Faltentherapie bei Frauen und auch Männern seit über 25 Jahren statt.
Da die Mimik ein wichtiger Ausdruck der Emotionen ist, herrscht noch eine allgemeine „Unsicherheit und Abwehr“ vor dem Nervengift Botulinum Toxin A (Botox). Botox findet in der ästhetischen Medizin in der Therapie von mimischen Falten seine Anwendung. Es handelt sich dabei um ein Stoffwechselprodukt des Stäbchenbakteriums Clostridium botulinum und hemmt die Signalübertragung der Nervenenden auf die Muskulatur (neuromuskuläre Endplatte). Die lähmende Wirkung tritt meist innerhalb von einer Woche ein und kann von 3 Monaten bis zu einem halben Jahr anhalten. Studien zur Folge findet Botox auch seinen erfolgreichen Einsatz in der Migraine-Therapie, in der Therapie des Schielens, bei Schluckstörungen und krankhaften Gesichtskrämpfen.
Patienten mit ausgeprägten mimischen Falten profitieren von der Therapie mit Botox. Vor der ersten Behandlung sollte ein ausführliches Aufklärungsgespräch erfolgen, in dem alle Risiken und Nebenwirkungen erörtert aber auch Verhaltensmassnahmen nach der Behandlung besprochen werden. Wichtig ist, die Mimik zu erhalten und kein „Maskengesicht“ zu erzeugen, wovor sich viele Patienten fürchten. Die Menge des benötigten Botulinumtoxins richtet sich nach der Tiefe und Lage der Falte, der medizinischen Indikation und v.a. dem Wunsch des Patienten.
Sind die Falten und Linien schon tiefer oder liegen ein Volumen- und Gesichtskonturverlust vor, kann ein sogenannter „Filler“, das ist ein Hyaluronsäure Präparat – die Haut „aufpolstern“ und die Falte so „füllen“. Hyaluronsäure ist eine visköse Flüssigkeit, die das Wasser in der Haut bindet und so für mehr Feuchtigkeit, Spannkraft und Elastizität sorgt. Die Haltbarkeit kann je nach Präparat bei bis zu einem Jahr liegen (www.juvederm.de). Häufig werden auch Botox und Hyaluronsäure kombiniert eingesetzt. Die Kosten für die Behandlung werden je nach Faltentiefe und Gesichtsregion individuell für jeden Patienten berechnet.